Stellungnahme Jana Kamischke zum Ausschusses für Wirtschaft und Innovation FHH

Sitzungsdatum: 6. Februar 2024

Genau. Ja. Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich bedanke mich dann auch mal, dass ich hier sprechen darf. Mein Kollege Lars Berner hat so ziemlich alles gesagt, was ich mir aufgeschrieben hatte, von daher greife ich noch mal in eine andere Tasche, und zwar eine Zaubertasche, denn das werden wir in der Form als Beschäftigte der HHLA, ich habe das noch nie vorher erlebt, auch wahrscheinlich nie wieder erleben, dass Arbeitnehmervertreter mit Gunther Bonz, mit dem NABU, mit der CDU, mit der LINKEN und mit wirklich diversen, unterschiedlichen Vertretern heute hier einer Meinung sind, nämlich dass dieser Deal, die HHLA an MSC in dieser Größenordnung zu verschachern, Verramschen von städtischem Eigentum ist. Nun haben wir das heute schon an der Stelle ein paarmal gehört.


Ich greife jetzt zum Thema HEP eher den Universalhafen noch mal auf und auch unsere Position dazu. Traditionell kommen wir aus einem Bereich, wo wir immer Wert darauf gelegt haben, dass der Hafen auch wirklich das Herz der Stadt ist, dass er Geld bringt, dass er profitabel ist, dass man sich damit identifizieren kann. Die Hafenentwicklungen gehen auch in die Richtung, auch wenn sie wirtschaftlichen Interessen natürlich unterliegt, das ist allen klar, haben alle möglichen Bereiche ihre Kritik, ihre Ideen, vielleicht auch zukünftige Innovationen hier miteinbringen können, und auch in diesem Fall.


Aber auch ich stelle fest als Mitarbeiterin in einem Hafeneinzelbetrieb, dass wir uns immer weiter davon entfernen, überhaupt noch eine Position zu entwickeln, die uns in irgendeiner Form noch speziell macht. Also wir legen nur noch Wert auf Container, auf Schnelllebigkeit, auf Kapitalinteressen, die überall gleichermaßen vertreten werden, die wir aber gar nicht erreichen können. Wir können das doch gar nicht bewerkstelligen mit (…) der Hafen wie Hamburg.


Herrn Malchow, habe ich persönlich in Leserbriefen immer mal wieder wahrgenommen, fand ihn äußerst kritisch, heute finde ich Sie, ehrlich gesagt, sehr sympathisch mit Ihrer Idee, weil, ich teile das absolut, ich teile es absolut, wir können durch Containertaxen ohne Weiteres auch tatsächlich Transporte im Hafen bewerkstelligen. Man hat da in der Vergangenheit Wert drauf gelegt, solche Ideen einfließen zu lassen. So, und das würde ich mir auch wirklich wünschen, dass man da wieder so ein bisschen hinkommt und sagt, wir können doch gemeinsam an verschiedenen Stellen den Hafen vernünftig weiterentwickeln, anstatt einfach nur grundlegend Kapitalinteressen nach vorne zu schieben und in den sämtlichen Diskussionen, die wir als Beschäftigte geführt haben, immer nur die gleichen Antworten – Entschuldigung – von der SPD und in dem Fall von den GRÜNEN zu bekommen, nämlich ein, ich sage mal, vorgeschriebenes Blatt Papier, das uns überhaupt nicht weiterhilft und die Fragen auch nicht beantwortet. Ich möchte verstehen, was der Antrieb daran ist, ich möchte verstehen, warum man den Hafen mit dem, was er bringt und dem Geld, was er auch für die Stadt bringt und für die Menschen, alles, was wir in die HGV einfließen lassen, alles, was wir in der Stadtentwicklung auch brauchen, einfach so verramschen will, weil man einen Reeder wie MSC hierherholen will, der dann noch nicht einmal bestätigen kann, sicherstellen kann, mit den Erfahrungen aus Bremerhaven und anderen Bereichen, dass er diese Menge überhaupt bringen wird. Und Sie verschließen sich jeglicher Argumentation. Fachlich haben Sie hier heute alles gehört, nehmen Sie das mit und lassen Sie das in Ihre Entscheidung einfließen. Wir wissen, dass Sie Kritiker in Ihren eigenen Parteienreihen haben, die sind auch da. Und vielleicht treffen Sie die richtige Entscheidung, und die kann nur lauten, Hand gegen diesen Deal, der ist für uns alle schlecht.

Nehmen Sie das einfach mit, fachlich ist hier alles gesagt worden von allen Seiten, arbeitgeberseitig, Arbeitnehmervertreter, und ich hoffe, dass Sie das vielleicht auch so ein bisschen umsetzen können. – Danke schön.