ver.di bekräftigt die Kritik am Hafen-Deal

Einladung zum Dokumentarfilm über MSC

Hamburg, den 1. März 2024- Nach der Veröffentlichung der Senatsmitteilung zum geplanten Teilverkauf der HHLA und der Bürgerschaftsdebatte hält die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) an ihrer Kritik am geplanten Verkauf von Aktien des Hafenkonzerns HHLA an die Schweizer Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) fest.

„Die Hoheit über den Hamburger Hafen als wichtige und kritische Infrastruktur und Drehscheibe für die Versorgung der Bevölkerung gehört in öffentliche Hand, daran halten wir fest“, so Sandra Goldschmidt, Landesleiterin von ver.di in Hamburg. „Für das Gemeinwohl unserer Stadt und die Zukunft des Hamburger Hafens ist es, wie der Erste Bürgermeister in seiner Regierungserklärung zu Recht gesagt hat, falsch, denjenigen zu folgen, die nur ihre Einzelinteressen im Blick haben. Dies trifft zuallererst auf MSC und die Eigentümerfamilie Aponte zu. Nach allem, was wir über MSC und die Eigentümer wissen, geht es ihnen in erster Linie darum, ihre Marktmacht und ihr Vermögen zu vermehren.“

Auch von der viel beschworenen Absicherung für die Beschäftigten, die von Vertreter*innen des Senates als Erfolg hervorgehoben wird, ist die Gewerkschaft nicht überzeugt.

„Der Senat verspricht, dass für fünf Jahre Tarifverträge gesichert und betriebsbedingte Kündigungen, Personalabbau, Verlagerungen von Tätigkeiten an Dienstleister sowie Austritt aus Arbeitgeberverbänden ausgeschlossen sind. Wenn wir uns ansehen, wie MSC weltweit agiert, auch im Umgang mit Arbeiterinnen und Arbeitern, heißt das im Umkehrschluss, dass nach fünf Jahren all diese Errungenschaften zur Disposition stehen,“ so Goldschmidt. „Hier droht ein unfassbarer Kahlschlag mit Ansage. Zudem verliert der Senat kein Wort zur Absicherung der Beschäftigten anderer Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb (GHB), Lasch-Unternehmen oder Festmachern. Gerade hier sind unmittelbar Arbeitsplätze in Gefahr.“

Auch die viel zitierte Mitbestimmung durch einen Aufsichtsrat sei nicht gegeben, so die Gewerkschaft, da sämtliche Anteile der HHLA in eine europäische Aktiengesellschaft ohne Aufsichtsrat überführt werden. „Damit sind alle Entscheidungen nicht nur der Mitbestimmung, sondern auch der demokratischen Kontrolle durch die Bürgerschaft und die Bürger*innen dieser Stadt entzogen“, erläutert Goldschmidt.

Goldschmidt appelliert deshalb vor der Wirtschaftsausschusssitzung am 6.März und mit Blick auf die anstehende Beschlussfassung in der Bürgerschaft an die Abgeordneten der Regierungsfraktionen: „Hinterfragen Sie die Versprechungen, erinnern Sie sich an vermeintlich große Deals der Vergangenheit, die nicht zum Wohle Hamburgs beigetragen haben, überdenken Sie, ob Sie die absehbaren Folgen dieses Deals mit verantworten wollen. Soll fast die Hälfte des Hafens an eine Reederei gehen, deren Eigentümer sich nicht für Hamburg und Hamburgs Bürger*innen interessieren? Stimmen Sie dem geplanten Verkauf von 19,9 Prozent der HHLA-Aktien aus öffentlichem Besitz nicht zu!“

ver.di Hamburg lädt alle Interessierten ein zur Vorführung des Dokumentarfilms „Reedermacht außer Kontrolle – wie sich MSC weltweit Häfen und Transportwege aneignet“ am Montag, den 4. März, und Mittwoch, den 13. März, jeweils um 18 Uhr im DGB-Haus, Besenbinderhof 60.

Reedermacht außer Kontrolle. Wie sich MSC weltweit Häfen und Transportwege aneignet

Film und Diskussionsveranstaltung

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
der Hamburger Senat hat einmal mehr den Verkauf von öffentlichem Eigentum beschlossen, diesmal den Verkauf von 19% der Aktien an die weltgrößte Reederei MSC, und will dafür die Zustimmung der Bürgerschaft. ver.di ist gegen den Verkauf und tritt für einen Rückkauf der bislang privat gehaltenen Aktien durch die Stadt ein.

Wer mehr zum Hintergrund der Reederei MSC wissen will, ist herzlich eingeladen zu zwei Vorstellungen des Dokumentarfilms „Reedermacht außer Kontrolle. Wie sich MSC weltweit Häfen und Transportwege aneignet“ am 04.03. und am 13.03.2024 ab 18 Uhr im Gewerkschaftshaus Hamburg.

Film und Diskussionsveranstaltung
„Reedermacht außer Kontrolle. Wie sich MSC weltweit Häfen und Transportwege aneignet“

42 Min. – Italienisch mit deutschen Untertiteln

am 04. März 2024 um 18.00 Uhr und am 13. März 2024 um 18.00 Uhr
im Gewerkschaftshaus Hamburg, 9. Etage, Raum St. Georg, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg

Stoppen wir die Privatisierung! Demo am 21.02.24!

Stoppen wir die Privatisierung!

Demo: Mi 21. Februar 2024

Beginn um 17:00 Uhr St. Annenplatz 20457 Hamburg

Bei Privatisierung zählt nur noch der Profit der Unternehmen. Das haben viele Beispiele, vor allem in Hamburg gezeigt: Wasserwirtschaft, Flughafen, Krankenhäuser, Stromnetze

Jetzt will der Senat auch noch große Teile des Hafens (die HHLA) privatisieren.
Dein Hafen nach 900 Jahren nicht mehr in öffentlicher Hand?

Bürgerinnen und Bürger Hamburgs!
Es ist höchste Zeit, aufzustehen und unsere Stimme zu erheben. Wir rufen zu einer Demonstration auf, um gegen die drohende Privatisierung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zu protestieren. Die Zukunft unserer Stadt steht auf dem Spiel, und wir müssen gemeinsam handeln, um sie zu schützen!

Warum protestieren wir?

Die HHLA, ein wichtiger Bestandteil unseres Hafens und unserer Stadt, soll in die Hände der Reederei MSC verkauft werden. Diese Privatisierung birgt ernsthafte Risiken und Bedenken für unser Hamburg.

  1. Verluste für Hamburg:
    Die HHLA ist eine wichtige Einnahmequelle für unsere Stadt. Die Privatisierung bedeutet, dass die erzielten Gewinne nicht wie zuvor der Stadt zugutekommen. Dies könnte zu einem Mangel an finanziellen Ressourcen für unseren öffentlichen Dienst führen.

  2. Verlust der politischen Kontrolle:
    Die Privatisierung wird dazu führen, dass die politische Kontrolle über unseren Hafen verloren geht. Dies bedeutet, dass wichtige Entscheidungen, die unsere Stadt betreffen, nicht mehr von den gewählten Vertretern getroffen werden, sondern von privaten Profitinteressen getrieben werden.

  3. Profitgier vor Gemeinwohl:
    Wie alle Reedereien hat MSC den Profit als Ziel. Diesem dient der Ankauf der HHLA. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser gemeinsames Tor zur Welt für private Gewinne geopfert wird.

  4. Abbau von Arbeitsplätzen:
    Durch den Ausverkauf droht der Abbau von Arbeitsplätzen, was wiederum verheerende Auswirkungen auf die Lebensqualität in der Stadt, im Umland und in der Region haben könnte. Wir müssen gemeinsam für den Erhalt unserer Arbeitsplätze kämpfen!

Gemeinsam können wir eine starke Stimme gegen den Ausverkauf unserer Stadt erheben.
Kommt zahlreich zur Demonstration am 21.02.2024 um 17 Uhr und zeigt, dass wir für unsere Gemeinschaft kämpfen!

Aufruf zur Kundgebung am Samstag, 11.11.2023

RATHAUSMARKT HAMBURG

Liebe Kollegin, lieber Kollege,
Die Verkaufspläne des Hamburger Senates sind nach wie vor nicht vom Tisch.

Trotz Kritik aus allen Bereichen der Gesellschaft, will der Senat mit der Brechstange den Ausverkauf des Hamburger Hafen durchsetzen.

Die Hamburger Hafenwelt soll damit auf den Kopf gestellt werden!

Wir sagen NEIN zum Ausverkauf von städtischem Eigentum!
Wir sagen NEIN zum verscherbeln unseres Hafens!
Wir sagen JA zur Zukunft der HHLA und des gesamten Hamburger Hafens!

Kommt alle zur Kundgebung!

Samstag, 11.11.2023 um 09:00 Uhr
Rathausmarkt | Hamburg

Diskussion mit den hafenpolitischen Sprecher:innen der Hamburger Bürgerschaft

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
der vom SPD-geführten Senat geplante Verkauf von 19% des HHLA-Aktienbestandes in öffentlichem Besitz an die größte Reederei der Welt ist ein Schlag ins Gesicht der Hafenarbeiter:innen, Hamburger Hafenunternehmen und der Bürger:innen dieser Stadt.

Städtische Unternehmen wie die HHLA, Weltkulturerbstätten wie die Speicherstadt und touristische Magnete wie Fischmarkt und Fischauktionshalle sollen plötzlich unter Beteiligung einer praktisch nicht haftbar zu machenden Tochter von MSC mitbetrieben werden.

Alternativen zu diesem »unverantwortlichen« Deal (Kristina Läsker, DIE ZEIT, 26.10.2023) gibt es zuhauf, allen voran, die Forderung von ver.di, die HHLA-Anteile in Privatbesitz zurückzukaufen. Über dieses Thema wollen wir mit den hafenpolitischen Sprecher:innen der in der Hamburger Bürgerschaft vertretenen Parteien sprechen (mit Ausnahme der #noAfD!, versteht sich):

Markus Schreiber (SPD), Norbert Hackbusch (Die Linke), Johannes Brak (Fraktionsmitarbeiter der CDU-Fraktion), Die Grünen (angefragt), FDP (Absage)

AM DIENSTAG, # 14. NOV. 2023 # 19:00 UHR

im Musiksaal des Gewerkschaftshauses Hamburg Besenbinderhof 57, 20097 Hamburg

Du bist herzlich willkommen!

Kein Verkauf von Stadteigentum! Unser Hafen, nicht euer Casino!

Am heutigen Mittwoch hat der Erste Bürgermeister Hamburgs im Geleitzug mit Finanzsenator, Wirtschaftssenatorin und einem MSC Vertreter den Ausverkauf des Hamburger Hafens verkündet. Kein Beschäftigter, kein Betriebsrat, keine ver.di Vertrauensperson war eingebunden. Niemand hat davon gewusst, verhandelt wurde im Geheimen.

Morgens um 08:30 Uhr wurde den staunenden Journalisten der Verkauf von 49,9% der HHLA an die Reederei MSC verkündet. MSC ist ein privates Unternehmen, sein Ziel ist systembedingt, die Steigerung seines Profites. Die Zukunft der Stadt Hamburg und ihrer Bewohner spielt für MSC keine Rolle.

ABER UNS INTERESSIERT DIE ZUKUNFT UNSERER STADT HAMBURG!
Die HHLA gehört uns!
Sie gehört jeder Stadtbewohnerin, jedem Bürger, sie ist öffentliches Eigentum.

Die HHLA wirft jährlich erhebliche Geldmengen in die Finanzierung von öffentlichen Aufgaben, wie zum Beispiel die Hochbahn. Das ist gut und richtig so und soll auch so bleiben!

Wir sind Bürger, Steuerzahler und Wähler und stellen uns klar gegen das Verscherbeln öffentlichen Eigentums!

Aber wir wollen die Zukunft unseres Hafens erleben. Wir wollen tariflich gesicherte Arbeitsplätze mit einer klaren Zukunftsperspektive. Wir wollen eine gesicherte Finanzierung öffentlicher Aufgaben auch durch die HHLA gewährleistet wissen.

Wir rufen Hafenkollegen aller Betriebe, alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und alle Bürgerinnen zur Teilnahme an unserer Demonstration auf. Schließt euch an!

Demonstration am Dienstag, 19.09.2023

Demostart: 17 Uhr Sankt Annenplatz (bei der HHLA)

Kundgebung: Rathausplatz Hamburg

Mit solidarischen Grüßen

Malte Klingforth – Vorsitzender des Fachvorstandes
Christian Warnke – Stellv.  Vorsitzender des Fachvorstandes

ver.di Landesbezirk Hamburg – Fachvorstand Maritime Wirtschaft – Besenbinderhof 60 – 20097 Hamburg Tel.: +49 40 890615 – 750 – E-Mail: fb-b@verdi.de