Unterstützung vom ver.di Bundeskongress für die HHLA-Beschäftigten

Auch vom Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kommt Rückendeckung für HHLA-Beschäftigten in der Auseinandersetzung um den Verkauf fast der Hälfte der HHLA-Anteile an die private Reederei MSC.

Die über 900 Delegierten des zurzeit in Berlin stattfindenden Bundeskongresses verabschiedeten eine Resolution mit folgenden Forderungen:

  • Kein Verkauf der HHLA an MSC oder andere private Investoren
  • Keine Privatisierung öffentlichen Eigentums – insbesondere im Bereich der kritischen Infrastruktur!
  • Strikte Trennung zwischen Reedereien, Hafenbetreibern, hafennahen Dienstleistung und Port Authority

„Wir sind in Hamburg sehr dankbar für die überwältigende Solidarität des Bundeskongresses. Es ist gut zu wissen, dass ganz ver.di an unserer Seite steht, wenn es darum geht, gegen den Verkauf öffentlichen Eigentums zu kämpfen,“ 

sagt Sandra Goldschmidt, Landesleiterin ver.di Hamburg.

Die vollständige Resolution im Wortlaut:

In einer Nacht- und Nebelaktion hat der Hamburgische Senat mit der Reederei MSC über einen Teilverkauf der bislang weitgehend staatlichen HHLA verhandelt. Die Stadt will zwar mit 50,1 Prozent die Mehrheit an Hamburgs größtem Hafenbetreiber halten, räumt aber mit dieser Beteiligung MSC weitreichenden Einfluss innerhalb der HHLA und damit auf die Hafenentwicklung in Hamburg insgesamt ein. Wir sehen eine Beteiligung von Reedereien an Hafenbetrieben insgesamt kritisch, weil durch diese Verbindungen der Druck auf Arbeitsbedingungen, Tarife und Arbeitsplätze erhöht wird. Gleichzeitig werden die Belegschaften erpressbarer, wenn die Reedereien Mengenverschiebungen als Arbeitskampfmaßnahme seitens der Arbeitgeberseite einsetzen. Überhaupt ist der Verkauf öffentlichen Eigentums zur kurzfristigen Haushaltsaufbesserung abzulehnen. Wenn die Stadt Hamburg unbedingt an den enormen Gewinnen der Reedereien in den letzten Jahren beteiligt werden möchte, sollte sie sich viel eher dafür einsetzen, dass die umfassenden Steuergeschenke an die Reeder (die seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 von der Umsatzsteuer befreit sind) zurückgenommen werden. Der ver.di-Bundeskongress fordert:

· Kein Verkauf der HHLA an MSC oder andere private Investoren!

· Keine Privatisierung öffentlichen Eigentums – insbesondere im Bereich der kritischen Infrastruktur!

· Strikte Trennung zwischen Reedereien, Hafenbetreibern, hafennahen Dienstleistung und Port Authority!